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Es war an einem Mittwoch, da geschah das Wunder: Ich habe doch tatsächlich einen Preis beim Mundartwettbewerb „Der gnizze Griffel“ ergattert! Dass ich das noch erleben durfte!
Hier mal ein Beispiel für ein Gedicht in Mundart:

D’Luft

Du ziehsch se nei,
manchmol gar net arg tief
aber Du riechsch’s
Du spürsch’s
d‘ Luft von de Rheinebene im Sommer.
Manchmol schwül
oder e bissel kühl
wenn de Wind über d´ Wiese weht
wenn e laues Lüftle
durch d’Landschaft geht
über die Dächer
an de Kirchtürm vorbei
zum Hardwald hie.
Mild, schwer, lieblich –
so e Art Duft
nach Lindeblüde, Süßgräser un Hobbele
nach Altrheinwasser, tuckernde Schiff –
modrige Bäum
am kleine Bodesee.
Du weisch’s
Du riechsch’s
Du kannsch’s net beschreibe.

- Frisch aus em Urlaub –
jetzt bisch widder da.
D’Luft
riecht eifach
nach Heimat.

(…aus der Gedok-Anthologie „Karlsruher Orte – literarische Spaziergänge)

Sehr positive Resonanz habe ich auch auf meinen Baustellen-Rap bekommen, der im folgenden Video zu sehen ist. Er thematisiert die unsäglichen Zustände in Karlsruhe, die niemals zu enden scheinen...

Vielen Dank an Kai Ahnung, der das Video aufgenommen und geschnitten hat.

Und hier ein Video von der Preisverleihung beim Mundartwettbewerb 2017:

Danke für den Preis

an die Jury,
’s isch wie e Glückslos
von de Lodderie.
Danke, weil i weiß,
au annere henn’s verdient.
So’n Preis,
der macht ei’m jo ganz hinnerefier.
Der Träger, meinsch,
ach Gott, der kann’s,
der hat’s jetzt hause, isch genial.
- Von wegele!
Wie’n Goischdesblitz
Trifft’s nach de eng’re Wahl
von der Jury
den oine
un den annere nie.

So e rechte G’schmacksach isch‘s
vom Thema her un so,
un ganz zu schweige aa vom Stil.
Im Grund isch’s doch,
we ma so will,
jo alles schee,
un maches sogar selde,
un dann gibt’s widder Beidräg, klar,
die sin in sich so wunderbar,
do denksch, die trenne Welde.

Egal, was soll’s,
so ganz kloi bissel bin i scho aa stolz
un kann vielleicht au was dafür. (?)
Ich schweb wie’n Goischt nachher durch d‘ Dür,
sag „Dankschee“ no mol all’ne hier,
sell Preisgedicht macht mi ganz letzebelz,
ich kann bloß hoffe,
aa Euch g’fällt’s!